PROJEKT
IM ANTLITZ DER TRACHT
AUSSTELLUNG
VONOVIA AWARD FÃœR FOTOGRAFIE
ZUHAUSE NO.6
09.11.22 bis 08.01.23
Sprengel Museum, Hannover
SONDEREDITION
Die 21 ausgestellten Fotografien sind in limitierter Sonderedition erhältlich.
Erwerben Sie Ihre Auswahl als archivfesten, umseitig signierten Archival Pigment Print
3 Prints ihrer Wahl im Format 24 x 30 cm
für gesamt 290 €
5 Prints ihrer Wahl im Format 24 x 30 cm
für gesamt 450 €
1 Print im Format 50 x 60 cm
für 570 €
1 Print im Format 90 x 110 cm
für 1150 €
Preise ohne Steuer und Versand.
IM ANTZLITZ DER TRACHT
In unserem kulturellen Gedächtnis sind Trachten tief verankert. Ins Bewusstsein treten sie uns zu bestimmten Anlässen, dann häufig verknüpft mit andern Praktiken, die Brauchtum zum Ausdruck bringen, wie etwa entsprechender Musik oder Tänzen.
Traditionell trug die Tracht dazu bei, nationale bzw. regionale Identität zu stiften und wurde damit zum Symbolträger von Geschlecht, Status und häufig auch biographischen Ritualen wie Patenschaft oder Hochzeit. Über die textilen Elemente der Kostüme hinaus, kamen auch Schuhen, Kopfschmuck und Accessoires wie Tüchern oder Schmuck die Rolle zu, den Anlass und den in Tracht gekleideten Menschen so präzise als möglich zu chiffrieren. Erst im Kontext von Region, Epoche und sozio-ökonomischen Bedingungen lässt sich eine Tracht „entschlüsseln“, die Lebenswelt der Trägerin rekonstruieren.
Diese komplexe Aura des Kulturgutes „Tracht“ dient dem Ethnologen und Fotografen Markus Bullik (Jahrgang 1963) als Backup für seine fotografischen Studien, die aktuell im Museum Zons gezeigt werden.
Was die Herkunft und Auswahl der Trachten angeht, so schöpft er aus dem reichhaltigen Fundus der Sammlung „Splendor & Shine“, für die Irene Steiner verantwortlich zeichnet. In Blick auf die Models, die die Trachten tragen, gibt er ein klares Statement ab – v.a. zu gesellschaftlichen Diskursen wie Gender, Hautfarbe und Hedonismus. Die Mehrzahl von Bulliks Protagonistinnen trägt zum ersten Mal in ihrem Leben Trachten. Sie alle sind fasziniert von den Textilien, ihrer Farbpracht, Textur, sinnlichen Haptik und lassen sich bedingungslos und unmittelbar ein auf den künstlerischen Entstehungsprozess der Fotografien.
In ihrer natürlichen Anmutung gehen die Porträtierten eine Symbiose mit ihrer Umgebung ein. Allesamt in ländliche Settings wie Wald, Kornfeld oder dem Areal eines Bauernhofs eingebettet, geht eine archaische Wirkung von ihnen aus. Die entstandenen Bilder ziehen den Betrachter in den Bann und laden dazu ein, in die mystische Stimmung intakter Natur, dunkler Farben und der Schönheit intensiver Physiognomien einzutauchen.
Die Ausstellung „Im Antlitz der Tracht“ fordert zur Begegnung auf, ermöglicht Nähe zum zunächst vermeintlich fremden Sujet. Wer sich einlässt auf die kraftvolle Bildsprache und eine Thematik, die an anthropologische Forschung erinnert, wird nicht unberührt bleiben. Die Grenzen tradierter Wahrnehmung werden dabei aufgehoben, persönliche kulturelle Denkmuster infrage gestellt, zumindest neu ausgelotet. Bullliks ungewohnter Blick auf Trachten und ihre Trägerinnen vermittelt Sehgenuss und erweitert unseren ästhetischen Horizont.
Annette Volk
Kulturwissenschaftlerin (MA)
TITEL
Im Antlitz der Tracht
Fotografische Studien zur Sammlung Splendor & Shine
ENTSTEHUNGSJAHR
2021
EXPONATE
21 Farbfotografien
TECHNIK
Digitales Aufnahmeverfahren
AUFLAGEN/ EDITIONEN
Die 21 Fotografien sind aktuell als limitierte Sonderedition erhältlich.
Archival Pigment Print. Archivfest, umseitig signiert.
In den Formaten 50 x 60 cm und 90 x 110 cm.
AKTUELL